Ultimativer Adventskalenderfred 2009

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Franconian
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Ultimativer Adventskalenderfred 2009

Beitrag #61 von Franconian » 07.12.2009, 15:02

:klatsch: Wieder ein sehr schönes Türchen! Danke, Chief!

T-ROCK

Beitrag #62 von T-ROCK » 07.12.2009, 18:05

Danke, Chief! :)
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rosch64
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Beitrag #63 von rosch64 » 07.12.2009, 19:37

Wie geil ist das denn: Da ist der Pick Up erfunden worden, noch bevor die richtigen 4 Sitzer als Massenprodukt vom Band liefen.
einfach genial, genial einfach.
Chief: lass Dich drücken.

Danke
robie
Wir, die guten Willens sind,
Geführt von Ahnungslosen,
Versuchen für die Undankbaren
Das Unmögliche zu vollbringen.
Wir haben soviel mit so wenig
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chief tin cloud*RIP*
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Beitrag #64 von chief tin cloud*RIP* » 08.12.2009, 12:49

Liebe Gemeinde

Reid A. Railton war ein bemerkenswerter Mann. 1895 als Sohn eines Börsenmaklers in Manchester GB geboren, besuchte er die Schule in Rugby und studierte an der Manchester University Ingenieurswesen. Seine erste Arbeitsstelle fand er 1917 bei Leyland, wo neben Lorries (LKW für Nicht-Briten) auch luxuriöse Automobile gebaut wurden. An der Entwicklung der beiden ohc-Reihen-8-Zylindermotoren mit Hemi-Brennräumen des Leyland Eight war er beteiligt. Standard war eine Version mit 6920 ccm und 115 HP, optional 7266 ccm mit Doppelvergaser und 145 HP.




1921 Leyland Eight 4-seater Tourer (Wikipedia)


Zwischen 1920 und 1923 fanden sich 18 Käufer die herausfinden wollten ob der Leyland’s Anspruch berechtigt war, das beste Auto der Welt zu bauen. Mit einem Preis von 2500 £ für das Chassis alleine war es jedenfalls das teuerste in GB…


Railton verliess Leyland 1922 und gründete mit Partner John Parry-Thomas eine eigene Marke, Arab, deren Chefingenieur er war. Die beiden waren ausserdem sehr aktiv am Bau von Rekordfahrzeugen beteiligt.




1927 Arab Super Sport Roadster (Ar-Chief)
Für 125 £ kaufte Parry-Thomas einen noch nicht ausgereiften Rekordwagen. In einem speziell angefertigten Rahmen sass vorne ein Liberty-V12-Flugzeugmotor mit unbescheidenen 27 Litern Hubraum und 450 HP. Getriebe und Kettenantrieb wurden einem Blitzen-Benz (seinerseits ein Rekordwagen: am 8.11.1909 fuhr Víctor Héméry ddamit 202,68kmh) entnommen. Parry-Thomas baute den Motor neu auf und setzte 4 Zenith-Vergaser obendrauf. Im April 1926 holte er mit dem „Babs“ getauften Ding den Weltrekord für Landfahrzeuge mit 171,02 mp/h (273.6 km/h). Am 3. März 1927 verunfallte er tödlich damit nachdem entweder eine Kette gebrochen oder ein Hinterreifen geplatzt war. „Babs“ wurde am Unfallort vergraben, 40 Jahre später wieder ausgebuddelt und restauriert.


„Babs“ an der Goodwood Speed Week (Wikipedia)



Der Liberty V12-Flugzeugmotor von “Babs” (Ar-Chief)

Nach dem Tod seines Partners schloss Railton die Firma Arab – nach 12 gebauten Autos, zwei davon existieren noch.
Nächste Station war der Rennwagenbauer Thomson & Taylor an der Brooklands-Renbahn, wo er als technischer Leiter und Chefingenieur arbeitete. 1933-34 war er verantwortlich für die überaus erfolgreichen E.R.A.-Grand Prix-Rennwagen.


E.R.A. R12B-03 Grand Prix

Für Sir Malcolm Campbell bereitete die Firma die Bluebird-Rekordfahrzeuge vor (1931-35) und für John Cobb den Napier-Railton (1933) mit einem 24 Liter-12-Zylinder. Der Napier-Flugzeugmotor bestand aus 3 Zylinderbänken mit je 4 Zylindern. Eine Bank war senkrecht angeordnet, die andern beiden mit einem 60° Winkel. Das Ding leistete 502 HP @ 220/min. John Cobb fuhr damit zwischen 1933 und 1936 verschiedene Rekorde, die meisten auf den Grossen Salzseen in Utah. In Brooklands legte er mit 143.44 mph (229.504 km/h) einen Bahnrekord hin.


1933 Napier-Railton

Reid Railton schaffte es, sich neben diesen Aktivitäten an einer weiteren Firma zu beteiligen, die sogar seinen Namen trug. Die Marke Railton bestand von 1933 bis 1939 und baute richtig gute und trotzdem erschwingliche Autos. Kein Wunder, denn die technische Basis kam aus den USA…
Firmensitz waren die alten Produktionsanlagen von Invicta in Cobham. Dass die Front an die Invicta-Sportwagen erinnert ist auch kein Zufall: Firmenchef Noel Macklin baute sie zuvor.


1935 Railton Eight mit Carbodies-Saloon Karosserie. Fahrgestell und 8-Zylinder-Reihenmotor (4168 ccm; 113 HP @ 3800/min) lieferte Hudson.


1933 Terraplane Eight 4 door Sedan

1932 wurde der Terraplane als Modell der Marke Essex eingeführt. Diese wiederum gehörte zu Hudson. 1933 wurde Essex in Terraplane unbenannt, nach kurzer Zeit jedoch wieder aufgegeben. Als Hudson Terraplane überlebte der Name bis 1940.
Der Terraplane Eight war der günstigste 8-Zylinder auf dem Markt (4010 ccm, 95 HP @ 3600/min). Die vordere Aufhängung war unabhängig und die Konstruktion ein Vorläufer der selbsttragenden Bauweise, was das Auto sehr leicht machte.
Railtons waren nicht selbsttragend, daher war das Chassis verstärkt. Sie erhielten ausserdem eine betont sportliche Aufhängung tiefer gesetzten Halbelliptik-Federn hinten und einstellbaren Andre-Hartford Stossdämpfern. Möglich war für den Eight eine Spitze von 150 km/h – damals sehr viel.
Als Terrplane den Eight nach kurzer Zeit aufgab verwendete Railton den Hudson-Motor (4168 ccm; 113 HP @ 3800/min). Vom davon abgeleiteten Light Sport verkaufte Railton nur 2 Exemplare.


1935 Railton Light Sport

1937 ergänzte Railton die Modellpalette um einen Six, wiederum auf Basis des Terraplane (2723 ccm, 76 HP @ 3800/min). 1938 gab es für den Six optional den grösseren Hudson Sechszylindermotor (3455 ccm; 114 HP).
1939 versuchte Railton, mit dem 10 HP (Steuer-PS!) ein kleines Modell zu lancieren. Der seitengesteuerte 4-Zylinder-Motor von Standard hatte 1267 ccm Hubraum. Nur 51 sind gebaut worden.



Kurz vor Ausbruch des 2. Weltkriegs wurde Railton an den Londoner Hudson-Dealer verkauft. Ca. 1400 Autos sind gebaut worden.
Zu dieser Zeit war Railton als technischer berater für Hudson tätig und ging nachher zum Motorenbauer Scott-Hall nach Berkeley CA. 1977 verstarb Reid Railton in Berkeley.
Nachtrag: John Cobb verunfallte 1952 tödlich als er versuchte, mit dem von Railton mitentwickelten Jet-Boot „Crusader“ den Weltrekord für Wasserfahrzeuge zu brechen. Der Unfall passierte bei über 200 mph (322 km/h)…
Nachtrag 2: Ende 80er-Jahre wurde erfolglos versucht, die Marke wiederzubeleben.
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Beitrag #65 von White Wolf » 08.12.2009, 13:58

Danke für das wundervolle Türchen! :klatsch:
Gruß,
Melanie
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Beitrag #66 von blackmagic57 » 08.12.2009, 16:07

Todesmutige Fahrer in tollkühnen Kisten.:eek:
Die "BABS" mit 12-Ender ist doch wohl was für lebensmüde Zeitgenossen.
Das waren noch Männer!:cool:
Toller Geschichtsunterricht, Michael, danke dafür.
´
Wenn eine Fliege auf deinem Hoden landet wirst du lernen, Konflikte ohne Gewalt zu lösen. :fiesgrins:


Cadillac, what else? :rolleyes: :arrow: zu meinem ´57 Cadillac Resto-Thread
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rosch64
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Beitrag #67 von rosch64 » 08.12.2009, 21:23

Unglaublich. Hättens Sie´s gewusst?
Ich nicht.
Chief: Wenn du so weiter machst, gehst Du noch in die Geschichte als der unbekannteste Auskenner der Messingära ein.
Congratulation.
...den Hut ziehend: robie
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Beitrag #68 von chief tin cloud*RIP* » 09.12.2009, 07:02

Das sind Stories von denen ich vermute, dass sie interessieren könnten. IdR hab ich ein, zwei Eckdaten und fang an zu recherchieren. Manchmal wird ein Türchen draus, manchmal nicht...
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Beitrag #69 von chief tin cloud*RIP* » 09.12.2009, 07:13

Liebe Gemeinde


1963 (Code 2957)

Das Re-Styling aller grossen Pontiac-Modelle machte natürlich auch vor dem Grand Prix nicht halt. Innovativ war das “Coke Bottle” Profil, das bald Nachahmer fand. Die geschwungene A-Säule („dogleg“) war verschwunden und die Doppelscheinwerfer standen nun senkrecht übereinander. Der Kühlergrill war eine Variation der zweigeteilten Ausführung der anderen grossen Pontiacs. Ein charakteristisches GP-Merkmal der nächsten Jahre war das wuchtigere, kantige Dach. Die Heckscheibe wurde sonst nur noch im Olds Starfire verbaut. Dass der teuerste Pontiac am wenigsten Chrom aufzuweisen hatte verlangte ein Umdenken des Käufers. Nur auf den Schwellern, um Radläufe und Dachlinie und am Heck, wiederum mit einer Blende zwischen den Schlusslichtern, gab es Zierteile.


1963 Pontiac Grand Prix mit 389 4 bbl (Ar-Chief)
Innen wurde der GP seinem Luxus-Anspruch wiederum gerecht. Die Konsole lief nun schräg nach oben ins Armaturenbrett, das mit echtem Walnussholz verziert war.



Armaturenbrett und Konsole des 63er Pontiac Grand Prix (Ar-Chief)

Die Zubehörliste erinnert noch sehr an die Sechzigerjahre – und daran wie selbstverständlich manche Annehmlichkeiten heute geworden sind. So umfasste sie für Pontiac’0s teuerstes Modell Servolenkung und –bremsen, elektrische Fensterheber, einen elektrisch verstellbaren Fahrersitz, Klimaanlage, Alufelgen mit integrierten Bremstrommeln (8 lugs), Safe-T-Track Differential und neu ein Kurz- und Mittelwellenradio, GMs 7-fach verstellbare Lenksäule und Cruise Control.



1963 Pontiac Grand Prix mit 389 4 bbl (Ar-Chief)

Die Basismotorisierung blieb unverändert. Optional waren 389 Tri-Power (330 HP) und gleich drei Versionen des 421: 4bbl mit 320 HP, 421 Tri-Power mit 350 HP und 421 HO (High Output) mit Tri-Power und 370 HP. Die Auswahl an Getrieben blieb unverändert. Der Basispreis lag bei $3,489. 72'959 Stück wurden verkauft

1964 (Code 2957)



[B] [/B]

1964 Pontiac Grand Prix Sport Coupe (Werkbilder)


Im folgenden Jahr gab es nur ein leichtes Re-Styling und auch sonst wenig Änderungen. Der Basis-389 erhielt in Verbindung mit der Automatik etwas mehr Leistung (306 HP). Das Borg-Warner T-10 Getriebe wurde durch zwei GM-eigene 4-Gang-Getriebe ersetzt: Das Muncie M-20 mit weiter und das M-21 mit enger Abstufung.



1964 Pontiac Grand Prix Sport Coupe mit 389 4bbl und allen Optionen (Quelle: pontiacserver)

Der Listenpreis betrug $3,499. Die Verkäufe brachen ein, was sicher damit zu tun hatte, dass der GP wenig verändert war. Gleichzeitig hatte sich Konkurrenz etabliert und Thunderbird ein völlig neues Modell aufgelegt. Noch 63'810 GPs fanden einen Käufer.


Innenansicht und 389 4bbl Motor des gleichen 64er Grand Prix (Quelle: pontiacserver)
Bild


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Beitrag #70 von carhunter » 09.12.2009, 09:16

:sabber::sabber:WAS ein GEILER arsch!!
chief tin cloud schrieb:
1964 Pontiac Grand Prix Sport Coupe mit 389 4bbl und allen Optionen (Quelle: pontiacserver)

..hm, mir kommts so vor als hätt ich das vor ein paar tagen schonmal zu einem pontiac gesagt.. achja, das war der tempest oder so, nech? der gelbe da.. vielleicht sollte ich auf pontiac umsteigen:D
DANKE für dieses Türchen! :)
CheV8y

Beitrag #71 von CheV8y » 09.12.2009, 09:44

Grosse Klasse Michael! :daumen: :klatsch:Es ist immer wieder eine grosse Freude - Herzlichen Dank :)
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Beitrag #72 von White Wolf » 09.12.2009, 10:21

Was Du nicht alles ausm Ärmel schüttelst! Wieder ein tolles Türchen! :dance:
Gruß,
Melanie
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Beitrag #73 von chief tin cloud*RIP* » 09.12.2009, 11:36

Aus dem Ärmel geschüttelt sind die Infos nicht. Ein bisschen was tun muss ich schon für ne interessante Story. :D




carhunter schrieb: :sabber::sabber:WAS ein GEILER arsch!!

..hm, mir kommts so vor als hätt ich das vor ein paar tagen schonmal zu einem pontiac gesagt.. achja, das war der tempest oder so, nech? der gelbe da.. vielleicht sollte ich auf pontiac umsteigen:D


Jede Marke hat eine goldene Epoche. Pontiac hat zwei: Die 30er- und die 60/70er Jahre :)

Leg Dir Deinen ersten Satz in den Zwischenspeicher. Du wirst ihn noch brauchen :)

Und Du hast Dich auf den 66er GP in diesem Fred bezogen:


carhunter schrieb: GENAU DAS dachte ich mir auch als ich DEN hintern gesehen hab - die 5 personen die zur zeit des betrachtens in meiner nähe saßen können dir mein "wie-geil-ist-der-denn-stöhnen" bezeugen :D


Die Links zu den GTO / Tempest findest im 1. Teil der GP-Story (bei mir seite 2)
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Beitrag #74 von carhunter » 09.12.2009, 12:04

achja genau der 66er wars, kann mich noch dran erinnern, war aber zu faul zum suchen wo er nun war, ist aber auch seite zwei bei mir.
ps: satz gespeichert ;)
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blackmagic57
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Beitrag #75 von blackmagic57 » 09.12.2009, 12:06

Michael, du machst mich verrückt.:o
Bitte bring doch endlich einen Warnhinweis an:
"ACHTUNG - UNBEDINGT VOR DEM LESEN SÄMTLICHE KONTEN SPERREN"
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